Im Schutt von Naville's Dump [1]
fanden die Arbeiter Winlocks das zerbrochene Ostrakon MMA 22.3.30 [2],
mit einer roten Skizze auf dem Sandstein. |
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Arnold, Mentuhotep Notes, Tf. 15b
und fig. 9 oben |
Winlock interpretierte es als Architektendarstellung des Gartens vor dem
Tempel, während Arnold darin eine Darstellung des Hypostyls im Bereich
des Sanktuares sieht.
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Winlocks Interpretation: kurz nach der Entdeckung des
Tempelgartens im Bereich vor der untersten Kolonnade fanden Arbeiter
das in zwei Teile zerbrochene Ostrakon. Winlock sah darin den
südlichen Bereich des Gartens mit der Rampe. Als Rampe interpretiert
er den dunklen Teil im oberen Bereich. Die Kreuzungspunkte des
Gitternetzes sind die Stellen an denen die Bäume gepflanzt wurden.
Dem Original lässt sich entnehmen, was das Foto nicht hergibt, auf
dem linken Teil der Skizze wurde eine Quadratreihe getilgt. Da der
Tempelgarten nicht symmetrisch ist in der Anzahl der Baumreihen im
Süden und Norden, vermutete Winlock hier eine entsprechende
Korrektur der Baumreihen. Übrig blieben drei Reihen mit sieben
Bäumen, was seinen Funden an Pflanzlöchern dieser Seite entsprach.
Dieser Betrachtung des Ostrakon folgte die Literatur in den
kommenden Jahrzehnten. |
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Arnolds Vorschlag
einer antiken Darstellung des Gartens
Arnold, Mentuhotep Notes, fig. 9 unten |
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Arnolds Ansicht: er bemerkte Unstimmigkeiten in Winlocks
Betrachtung. So fehlten die beiden Baumreihen mit den großen
Pflanzlöchern. Zudem ist in der Mittellinie deutlich ein Punkt in
einem freien Bereich zu sehen.
Auch Arnold möchte in dem Stück eine Architektenzeichnung eines
Teilbereiches des Tempels sehen. |
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Ausschnitt aus: Arnold, Mentuhotep Notes,Tf.
38 |
Arnold, Mentuhotep Notes,
fig. 9 oben |
Auf der Suche nach einem passenden Bereich fand er Ähnlichkeiten beim
Hypostyl (Zeichnung oben links). Am westlichen Ende des
Hypostyls befindet sich der Speos - auf dem Ostrakon die
Verlängerung hinter dem dunklen Bereich oben rechts. Der dunkle
Bereich stellt dann den Altar vor dem Speos dar, mit seinem
Treppenaufgang. Hierzu bemerkt Arnold, dass bei einer korrekten
Darstellung dieses Altares seine bisherigen Rekonstruktionen [3]zum
Altar zu korrigieren seien. Der Treppenbereich wäre dann deutlich zu
kürzen, so dass er im zweiten Interkolumnium endet. Südlich vom
Altar befinden sich vier Säulenreihen die auf dem Ostrakon korrekt
wiedergegeben wären. Unpassend ist lediglich der freie Bereich vor
dem "Altar", dieser ist im heutigen Baubefund des Hypostyls nicht
gegeben. Da auch die Wände des Sanktuares um den Altar nicht
dargestellt sind, die nach Arnold allerdings erst später eingefügt
wurden [4],
möchte er in dem Stück entweder eine frühere Bau - oder
Planungsphase des Hypostyls sehen. Damit wäre auch die Entfernung
der linken Reihe auf dem Ostrakon in Einklang zu bringen.
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Nach Gegenüberstellung beider Erklärungen und der Zeichnungen ist
meines Erachtens Arnolds Interpretation des Ostrakons der Vorzug zu
geben. |
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Literatur: |
Dieter Arnold: The Temple of Mentuhotep at Deir
el-Bahari. From the Notes of Herbert Winlock. New York 1979 |
Sommers Clarke - Reginald Engelbach: Ancient Egyptian
Masonry, London 1930, p 57ff und fig. 59 |
Reginand Engelbach: An architect's project from Thebes,
ASAE 27/1927, p. 72-75 |
Herbert E. Winlock: The Egyptian Expedition 1921 - 1922,
in: BMMA II 17/1922, p. 26-27 |
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