Saff el-Baqar

last update: 05.09.2008


Saff el-Baqar ist das nördlichste der drei "Königsgräber " in El-Tarif. Die Aufnahme zeigt das Gebiet des Grabes im Bereich des kleineren Rechteckes.

© Google Earth (undatiert, screenshot von Nov. 2006)
 

Der Plan von Arnold zeigt die Grabanlage Saff el-Baqar, ihre räumliche Nähe zu Saff el-Kisasija, die zwischen beiden Gräbern liegenden Mastabas des Alten Reiches, sowie die zum Zeitpunkt der Entstehung des Planes (Sommer 1971) bereits vorhandenen modernen Gebäude.

Ausschnitt aus Arnold: El-Tarif Blatt 2
 

Heute präsentiert sich die Stelle des Grabes wie unten. Der Hof des Grabes ist ein baumbewachsener Platz, inmitten der Siedlung. Die umliegende Bebauung liegt vor den Gräber des Hofstaates. Das Gelände fällt von der Strasse aus deutlich ab.

März 2007
 

Während die Zuordnung an einen bestimmten thebanischen Herrscher bei Saff el-Kisasija schon früh klar war, wechselten die Zuordnungen bei den anderen beiden "Königsgräber" im Laufe der Jahre mehrfach.

Die Untersuchungen des DAI in den Jahren 1970-74 unter Leitung von Dieter Arnold erbrachten die noch heute gültige Zuordnung an Antef III. Nxt-nb-tp-nfr

Die Untersuchung der zwischen den beiden großen Grabanlagen liegenden Mastabas sorgte für Klarheit. Die Schichtung des, beim Bau der beiden Grabanlagen angefallenen, "Bauschuttes" zeigte, dass Saff el-Baqar nach Saff el-Kisasija erbaut wurde. Somit wurde die bis dato häufig angenommene Zuordnung an Antef I. hinfällig. Diese Zuordnung kann nicht auf Inschriften gestützt werden. Die Arbeiten im Grabbereich ergaben keine Inschriftenfunde eines thebanischen Herrschers. Die Zuordnung erfolgt somit auf Grundlage der geschichtlichen Herrscherabfolge und der Annahme, dass es sich bei diesem ehemaligen Großgrab nur um das Grab einer herausragenden Persönlichkeit handeln kann.

Der Plan zeigt auch recht deutlich die "Verzahnung" der Nebengräber beider Saff-Gräber ineinander. Die Bebauung in dem einander parallel verlaufenden Bereich ist sehr dicht. Dabei wurden in dem Plan nicht einmal alle Nebengräber und -räume eingezeichnet.

Plan nach Arnold, El-Tarif, Beilageblatt 2
 

So fehlen in der Zeichnung zumindest ein längerer Korridor [1] nach Süden und eine Kammer in der Südhälfte der Westwand.

Von der Grabanlage ist der westliche Teil erhalten. Der 76 m breite Vorhof  ist ca 85-90 m gen Osten nachvollziehbar. Arnold nimmt an [2], dass das Grab mit seinem Hof nicht weit in den Bereich des jetzigen Fadilije-Kanal hineinragte. Jenseits des Kanals beginnt das Fruchtland.

Eine Vorstellung vom Grab vermittelt einem vielleicht das Bild von Winlock:

Winlock, AJSL XXXII/1915, fig. 4
 

C ist das im obigen Plan eingezeichnete nördliche Grab. Die Westfassade geht über die Markierungen A-B hinaus. Die südliche Abschlusswand des Grabes dürfte sich im linken Bildrand hinter den modernen Ziegelbauten befinden.

Nach Aussage von Arnold konnte das Grab nicht vollständig untersucht werden: "auch seine Felsräume konnten nicht befriedigend untersucht werden, was einmal der dort siedelnden Bevölkerung angelastet werden muß, zum anderen aber auch der dort herrschenden Einsturzgefahr.
 

 

1  Arnold, Dieter: Gräber des Alten und Mittleren Reiches in El-Tarif, Mainz 1976, S. 12

2  Arnold, Dieter: Gräber des Alten und Mittleren Reiches in El-Tarif, Mainz 1976, S. 33

 

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