An verschiedenen Stellen des Tempelareals fanden sich Denkmäler
die Mentuhotep Nebhepetre zugeordnet werden. |
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Aus dem östlichen Tempelbezirk von Karnak stammt ein Architrav mit
einer Darstellung des sitzenden Mentuhotep Nebhepetre, umgeben von
Göttern.
Der Block war verbaut [1] in einer kleinen Mauer wiederverwendeter Blöcke
im Hof zwischen dem Osttor der Umfassungsmauer und dem kleinen
Tempel Ramses II. |
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Architrav im Luxormuseum, März 2007
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Habachi, Monuments fig. 14
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Der König sitzt auf einem Thron der das %mA-tAwy-Zeichen trägt,
das Zeichen des "Vereinens der Beiden Länder". Über ihm die
geflügelte Sonnenscheibe mit zwei Uräen. Diese werden als Uto und
Nekhbet, die beiden Kronengöttinnen
interpretiert. Der Nebti-Name von
Mentuhotep Nebhepetre lautet %mA-tAwy. Beischriften
bezeichnen ihn als König von Ober- und Unterägypten Nebhepetre, der
Leben gibt ewiglich und als der gute Gott, Herr der beiden Länder.
Hinter seinem Rücken die Beischrift: aller Schutz und Leben hinter
ihm. |
Rechts und links neben ihm je zwei Gottheiten. Der falkenköpfige Gott
vor ihm wird durch die Beischrift als "der Behedeti, er gibt Leben"
bezeichnet. Demnach handelt es sich hier um den Horus von Edfu.
Hinter Horus steht "Wadjit (Uto), die Herrin des Himmels die alles
Leben gibt", ihr Hauptkultort ist Buto im Delta. |
Links hinter dem König ein Gott mit Sethkopf. Die Beischrift besagt,
dass es sich um "den von Nubt" [2], also Seth von Ombos handelt. Die dahinter stehende
Göttin ist "die von Nekhbet", die alles Leben gibt. |
Die beiden männlichen Gottheiten werden demnach von den beiden
Herrinnen Uto und Nekhbet flankiert. |
Seth von Ombos wird als Landesgott von Oberägypten angesehen, trägt er
doch wiederholt den Titel: "Herr des oberägyptischen Landes". In
dieser Funktion wird er als Gegenstück dem Horus von BHdt
gegenübergestellt. |
Die Datierung ist umstritten.
Während Vandier [3]
das Stück als ein posthumes Werk zur Verehrung von Mentuhotep Nebhepetre betrachtet, sieht Habachi [4] auf Grund des
Reliefstils ein zeitgenössisches Werk. Er erachtet den Block als
Architrav einer Tür zu einem Gebäude in dem sich dann ein
Opferbecken befand (siehe Beschreibung zu den
Anfängen von Karnak), dessen Reste ebenfalls in Karnak gefunden
wurden. Der zeitgenössischen Einschätzung und Ansicht als Teil
seiner Bautätigkeit in Karnak folgt L. Gestermann [5]. |
Für Habachi handelt es sich dabei um Reste des ältesten Steinbaues in
Karnak. Er plädiert für einen Steinbau, weil Mentuhotep Nebhepetre
Steinbauten in Elephantine und Abydos errichten ließ und Habachi
sich nicht vorstellen kann, dass der König in Karnak keine
Kapelle/Tempel errichtete oder diese dann lediglich in Ziegelbauweise
ausführte.
Diesen Vorstellungen folgt Ullmann [6]
nicht. Sie stellt sich durchaus einen Ziegeltempel mit steinernen
Toren und Säulen vor. |
Habachi drückt die Hoffnung aus, dass sich irgendwann bei Untersuchungen
weitere Teile dieses Gebäudes in den Grundmauern späterer
Tempelteile wiederverbaut finden. |
Die Grabungen in Karnak werden kontinuierlich fortgesetzt. Neuere Untersuchungen
haben mit der oktogonalen Säule
Antef II. inzwischen ein noch älteres steinernes Bauteil in Karnak
zutage gefördert. Ein weiteres Puzzleteil zu den
Anfängen des Tempels. |
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Ein großes Opferbecken Mentuhotep Nebhepetres aus Karnak ist nur noch in Fragmenten
erhalten. Habachi hat sie im Magazin südlich des ersten Hofes in
Karnak gefunden. |
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Habachi, Monuments Tafel IX
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Die Rekonstruktion zeigt ein Becken mit vier Bassins aus rotem Granit,
4,50 m breit, 1,50 m tief und 75 cm hoch. Oben mit
Inschriftenbändern versehen. Der äußere Rand mit Nilgöttern
verziert, die verschiedene Gaue repräsentieren. Auf Grund der
Schreibweise der Kartusche Mentuhotep Nebhepetres datiert das Stück
in die späte, dritte Phase seiner Regierungszeit. |
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Im "Cour de la Cachette" fand sich ein Sandsteinblock [7] mit der
Kartusche Mentuhotep Nebhepetres zwischen zahlreichen Blöcken
Amenophis I. Weitere Angaben scheinen hierzu nicht bekannt zu sein. |
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Im Dritten Pylon in Karnak fanden sich fünf Fragmente und ein Splitter
einer Stele aus Kalkstein, von einem "Mentuhotep der 11. Dynastie"
[8]. |
Im Dritten Pylon verbaut fand sich ein kurzes Fragment einer Inschrift,
die nach dem Schriftstil in die Zeit Mentuhotep Nebhepetres datiert
wird [9]. |
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Literatur: |
Labib Habachi: King Nebhepetre Menthuhotep: His
Monuments, Place in History, Deification and unusual Representations
in the Form of Gods. MDAIK 19/1963
Louise Gestermann: Kontinuität und Wandel in Politik und Verwaltung
des frühen Mittleren Reiches in Ägypten. Wiesbaden 1987
Martina Ullmann, Thebes: Origins of a Ritual Landscape. SAOC 61 |
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