Tôd liegt ca 20 km südlich von Luxor auf dem Ostufer, gegenüber von
Erment. Es handelt sich
um das antike Djerti, zu griech.-röm. Zeit hieß es Tuphium. Der
Tempel liegt ca. 4 km vom Nil entfernt und 800 m vor der Ostwüste,
inmitten eines modernen Dorfes. |
Tôd ist einer der vier Kultorte des Gottes Month. Der früheste Nachweis
eines Tempels an diesem Ort ist ein Granitpfeiler mit der Kartusche
des Userkaf, Pharao in der 5. Dynastie. Die Tempelanlage bestand bis
in die Ptolomäerzeit. Die Kopten errichteten eine Kirche im Bereich
der ältesten Tempelteile. |
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Im Mittleren Reich haben hier verschiedene Herrscher gebaut. So
errichtete Sesostris I. einen steinernen Neubau aus Blöcken die die
Namen Mentuhotep Nebhepetre und Mentuhotep Seanchkare tragen. Der
Tempel Sesostris I. steht heute nicht mehr. Es existiert noch seine
19 x 26 m große Fundamentplatte und eine Wand mit einer historischen
Inschrift Sesostris I. Vor diesem Tempel wurde in der Ptolemaerzeit,
unter Einbeziehung der alten Fassadenmauer, ein Pronaos errichtet.
An der Fassadenmauer Sesostris I. sind deutliche Überarbeitungen
späterer Zeiten zu sehen. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 15
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Unter dem Fundament des Tempels aus dem Mittleren Reich wurde der sog.
"Schatz von Tôd" gefunden. Hierbei handelt es sich um vier
Bronzetruhen mit dem Namen Amenemhet II., die mit Wertgegenständen
(Gold, Silber und Lapislazuli) gefüllt waren. Bei ihnen handelt es
sich zum Teil um Importware der nordöstlichen Nachbarstaaten. |
An der Allee zur Kaianlage findet man die Reste einer Barkenstation
Thutmosis III. - Zeugen einer andauernden Kulttätigkeit. Die
Barkenstation wurde vielfach restauriert. So zum Beispiel von
Amenophis II., Sethos I., Amenmesse, Ramses III. und Ramses IV. |
Um das Tempelareal befinden sich heute Steinlager mit Blöcken der
Tempelanlage. |
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Arnold, Tempel Ägyptens S. 107
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Im Tempel fand sich ein wichtiges Zeugnis zur Abstammung innerhalb der
frühen 11. Dynastie. Die beiden Blöcke [1] befinden sich heute in Kairo mit
der Inventarnummer JE 66331 und JE 66332. |
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Habachi, Monuments fig. 22
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Der Name des Königs, der vor Month stehend opfert, ist leider nicht
erhalten. Hinter ihm befindet sich eine Göttin, wahrscheinlich
Hathor [2]. Hinter der Göttin stehen drei Vorfahrenkönige. Allen
drei gemeinsam ist der Eigenname Antef. Beim letzten (dem linken)
ist der Horusname %hrw-tAwj erhalten, beim mittleren Teile
des Horusnamens WAH-anx. Dem ersten fehlt der Horusname, da
der Block zur Vervollständigung der Szene fehlt. Wenn man hier den
Horusnamen Nxt nb-tp-nfr ergänzt stehen die direkten
Vorgänger Mentuhotep Nebhepetres hinter dem opfernden König. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 29
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 28
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Dem opfernden König fehlt die Beischrift, doch der Name des Königs
Mentuhotep Nebhepetre ist anderswo auf dem oberen Stein zu finden.
In der Zeichnung (oben rechts Fig. 28) ist die Stelle mit a
bezeichnet, die auf dem oberen, linken Foto zu sehen ist und in
einer Kartusche den Namen Nebhepetre nennt. Die Ergänzungen zum
unteren Block der Ahnendarstellung findet man bei Stelle b.
Eine Zuweisung an diesen König dürfte hiermit als sicher gelten. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 17
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März 2007
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Weitere Zeugnisse Mentuhotep Nebhepetres sind als Spolien verbaut
gewesen. So fanden sich einige octogonale Pfeiler aus Sandstein mit
dem Namen des Königs. Noch heute ist im Steinlager der Rest eines
Pfeilers mit dem Thronnamen zu finden (Foto rechts). Andere befinden
sich nun im Louvre in Paris. |
Desweiteren fanden sich drei Architrave. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 18
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Der unvollständig erhaltene Architrav aus Sandstein ist 20 cm hoch und
noch 180 cm lang. Seine Stärke beträgt 42 cm. Er trägt eine
zweizeiligeInschrift mit der Kartusche: Sohn des Re Mentuhotep. Die
Rückseite ist unbeschriftet. Der Architrav besteht aus zwei Teilen
und befindet sich heute im Louvre. |
Die Inschrift lautet [3]
[.....]..... dieser Tempel (war?) in einem sehr gro[ßen] Fest; [R]inder
wurden so gestellt, daß der Schwanz auf den beiden Obelisken lag (??)
im Angesicht von (??) Weihrauch;
[.....]... Er hat den Himmel erreicht im Goldhaus (??) des Hauses des
Month, als Tat des Königs, des an Denkmälern Dauernden, des Erben
dieses ganzen Landes, des "Sohnes des Re: Mentuhotep", er lebe ewig. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 19
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Dieser ehemals 228 cm lange Sandsteinarchitrav ist noch bis auf eine
Länge von 186 cm erhalten. Mit einer größten Höhe von 74 cm hat er
Platz für eine dreizeilige Inschrift. Die oberste Reihe zeigt eine
gefügelte Sonnenscheibe mit zwei Uräen und der erhaltenen
Beischrift: Behedeti, Herr des Himmels. Darunter zwei
Inschriftenzeilen mit jeweils einer Kartusche, einmal Nebhepetre und
einmal Mentuhotep. Das Stück findet sich heute im Museum in Kairo
und trägt dort die Inventarnummer JE 66328. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 21 (Link
zum Foto auf der offiziellen Seite des Louvre)
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Diese Kartuschen befinden sich auch auf dem dritten Architrav, heute im
Louvre (E 15108), der
ebenfalls aus Sandstein gefertigt wurde. Seine Inschriftet berichtet
von der Erneuerung des Tempels unter Mentuhotep Nebhepetre [4]:
(Lebender) Horus: ZmA-tAwj; die Beiden Herrinnen: ZmA-tAwj;
der von Month, dem Herrn von Theben, Geliebte, der König von Ober- und
Unterägypten "Nb-Hpt-Ra", er lebe ewig.
Er hat als Denkmal für Month, den über den beiden Ländern Stehenden,
den trefflichen Gott an der Spitze der Götter, den Erben dieses (?)
ganzen Himmels,
die Erneuerung seines Hauses seines Leibes ausgeführt, seines Tempels
der ersten Frühzeit, als Tat des Königs, des an Denkmälern Dauernden,
des "Sohnes des Re: Mentuhotep", er lebe ewig. |
Foto: Arnulf Schlüter
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Weitere Blöcke mit Inschriften wurden gefunden. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 20
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 22 (Louvre
E 15106)
(Link
zum Foto auf der offiziellen Seite des Louvre)
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Den Türpfosten rechts ordnet Schenkel [5] zum obigen Architrav. Seine
Inschrift übersetzt er folgendermaßen:
Horus "ZmA-tAwj"; die Beiden Herrinnen: ZmA-tAwj; der
von Month, dem Stier, der in NHtj zu Gast ist, Geliebte, Der
König von Ober- und Unterägypten, der "Sohn des Re: Mentuhotep", er
lebe ewig.
Er hat (es) als Denkmal für Month, den über den Beiden Länder
stehenden, gemacht, als Tat des Königs, der die Beiden Länder
niederwirft, des Erben der Beiden Ufer, des "Nb-Hpt-Ra", er lebe
ewig. |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 24
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Sie sind zumeist aus Kalkstein und ehren in ihren Inschriften lokale
Götter. Sie befinden sich zum großen Teil heute im Louvre. Die
Inschrift des Türpfeilers rechts übersetzt Schenkel [6] wie folgt:
Horus "ZmA-tAwj"; die Beiden Herrinnen: ZmA-tAwj; der von Month, dem
Herrn von Theben Geliebte, der von den Göttern Oberägyptens Gelobte
(?), dem die Beiden Länder dienstbar sind, der alle Fremdländer in
einem Zug fertig macht.
Er hat als Denkmal für seinen Vater Month, den Stier, der in NHtj zu
Gast ist, als Gründung des Königs das Haus seines Vaters [ausgefü]hrtm
seinen trefflichen Sitz von früher.
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 23
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Im Kairener Museum befinden sich zum großen Teil die Blöcke, die
Bilderschmuck tragen. Es handelt sich aus der Zeit Mentuhotep
Nebhepetres um folgende Blöcke: |
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 25
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Bisson de la Roque: Tôd Fig. 26
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Sie zeigen den König in Begleitung einer Frau vor Month. Die Frau trägt
einmal die Rote Krone und einmal die Weiße. |
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3 nach Schenkel,
Wolfgang: Memphis - Herakleopolis - Theben. Die epigraphischen
Zeugnisse der 7.-11. Dynastie Ägyptens. Wiesbaden 1965, S. 212 |
4 nach Schenkel,
Wolfgang: Memphis - Herakleopolis - Theben. Die epigraphischen
Zeugnisse der 7.-11. Dynastie Ägyptens. Wiesbaden 1965, S. 213 |
5 nach Schenkel,
Wolfgang: Memphis - Herakleopolis - Theben. Die epigraphischen
Zeugnisse der 7.-11. Dynastie Ägyptens. Wiesbaden 1965, S. 213 |
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