Mentuhotep Nebhepetre

Nach E. Thomas [1] ist die Lage dieses Grabes einer tätowierten Frau mit Namen Amunet (Jmnt) heute unbekannt. Sie bezeichnet es als Grab Ff.
Winlock berichtete [2], dass ihm Daressy zur Lage des Grabes erklärt hätte, es wäre südlich von Deir el-Bahri gefunden worden [3]. Weiter eingegrenzt wird es durch die Angabe 'westlich von Navilles Haus'. Das Grabungshaus des Egypt Exploration Fund für den Naville grub, und um dessen Haus es sich hier wohl handelt, stand direkt westlich des Bab el-Hosan. Des Weiteren heißt es dort, das Grab fand sich zwischen einigen Pfeilern und Steingebäuden. Schon Winlock betonte, dass diese Angaben bereits 30 Jahre alt sei. Seine eigene Suche nach dem Grab schloss er mit der Aussage ab, wonach es sich bei dem Grab um eines der namenlosen Gräber im Tempel handeln würde. Er verbessert sich später in die Vermutung es sei in der nördlichsten Ecke des Dreieckhofes. Winlock berücksichtigte dabei die Aussage von Daressy, wobei es sich bei dem Grab der Amunet um ein 2-Kammer-Grab handeln würde.
Das einzige bekannte 2-Kammer-Grab im nördlichen Dreieckshof ist Naville 25. Wahrscheinlich vermuten PM [4] deshalb in ihm das Grab der Amunet.

PM bezeichnen Amunet als "Royal Concubine" eine Ansicht die häufig bei den dort bestatteten Frauen vertreten wird. Das Grab wurde im Februar 1891 von E. Grébaut ergraben und war unversehrt. Die Inschriften des Sarges bezeichnen sie als Priesterin der Hathor. Ihre zahlreichen Grabbeigaben befanden sich in gutem Zustand.

Das Grab enthielt zwei Sarkophage die heute in Kairo sind und Mumienbinden mit den Namen von Ideh IdH [5], von weiteren Frauen Mnt, &m und &nnAt und Mentuhotep Nebhepetre selber aus den Regierungsjahren 28, 35 und 42.

E. Thomas berichtet aus einer unveröffentlichten Arbeit von Winlock, in der sich ein Brief von Derry mit Aussagen zur Mumie fand. Demnach ist die Mumie tätowiert, in einem mittleren Alter und hat braune Haare. Letzteres würde eine nubische Abstammung zwar ausschließen, nichts desto trotz wäre sie aber eine Tänzerin und Priesterin.

Amunets Mumie war reich geschmückt. Sie trug aufwendigen Schmuck in Form von Fayencehalskragen, Armbändern und Ringe. Ihre Haut war mit Tätowierungen auf Ober- und Unterbauch, an Schultern und Armen verziert.

Die Tätowierungen an Amunet. Germer, S. 48

1 Thomas, Elisabeth: The Royal Necropoleis of Thebes. Princeton 1966, p. 24 f

2 lt. Thomas, Elisabeth: The Royal Necropoleis of Thebes. Princeton 1966, p. 25

3 Diese Angabe hat Daressy auch publiziert in ASAE 1 S. 141; zu Zeiten von Daressy war lediglich die obere Terrasse des Hatschepsut-Tempels bekannt.

4 PM I, 2 p. 655

5 laut PM einer Tochter von Mentuhotep Nebhepetre - hierfür fehlen mir allerdings die Belege