|
Das Grab MMA 1120 liegt ganz oben in Schech abd el-Gurna. Es hat mit 48 m
die breiteste Pfeilerfassade der thebanischen Gräber der 11. Dynastie.
Durch die unmittelbare Nähe des Grabes MMA 1121 wirkt die Fassade von
Ferne noch breiter.
|
|
Es haben sich im Grab keinerlei Inschriften oder Darstellungen erhalten.
Eine Zuweisung an einen Grabinhaber kann also nicht getroffen werden.
Winlock möchte angeblich das Grab einem Wesir Ameni zusprechen, in dem er den späteren Amenemhet I.
sieht. Hierfür gibt es keine Hinweise.
|
Die Datierung in die 11. Dynastie erfolgt ausschließlich aufgrund der
Grabform bzw. der Gesamtkonzeption des Grabes.
|
Es lassen sich 2 Bauphasen am Grab feststellen. Zuerst (Phase
A) hatte das Grab eine Front mit lediglich 8 Pfeilern mit einer
Breite von 2 m und einer Tiefe von 3,30 m. Der Gang hinter den Pfeilern
hat eine Breite von 2,30 m.
Der
Eingang liegt in der Mitte. Mittelkorridor und Kultkammer mit Grabschacht
und die stark geböschte Fassade waren bereits fertiggestellt, als man begann das Grab Richtung Süden um 4
Pfeiler zu erweitern (Phase B).
|
|
Phase A: Arnold: Jnj-jtj.f, Tf. XVIII
|
|
Phase B: Kampp, Nekropole Fig. 584
|
In der zweiten Bauphase wurde ein neuer Mittelkorridor begonnen, der über
die Anfänge nicht hinausging. Die Interkolumnien wurden bereits
abgetieft, der Fels vor der Fassade steht aber noch. Vor die vergrößerte Pfeilerhalle wurde
mittig ein Grabschacht angelegt. Auch dieser blieb unvollendet.
|
Arnold [1] vermutet eine
Nutzung der alten Kultkammer mit ihrem Grabschacht.
|
Während Arnold auf eine zeitliche Einordnung der Phase B nicht eingeht,
gesteht Kampp [2] dass man
darüber zur Zeit nur spekulieren kann. Aufgrund ihrer Beobachtungen der
Grabanlagen in Theben finden sich im MR keine Schachtanlagen außerhalb
des Portikus. Schachtanlagen im Vorhof von Portikusgräbern finden sich in
der ausgehenden 17./frühen 18. Dynastie. Dieser Epoche möchte sie die
Erweiterungsphase B gerne zurechnen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|