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Die Gräber Naville 3-6 wurden wahrscheinlich nach der
Platzierung der Pfeiler - aber vor ihrem aufrichten angelegt. |
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Foto: Kerstin Jennrich 2005
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Heute sind noch deutlich die Plinthen [1] der Pfeiler zu erkennen. Die Gräber wurden
zwischen diese Plinthen plaziert, im Gegensatz zu den Grabschächten der
Schreingräber westlich hinter dem Ambulatorium. Bei ihnen standen die
Säulen zum Teil auf den Grabschächten. Nach dem Errichten der
Pfeiler wäre ein Transport und versenken z. Bsp. des Kalksteinsarkophages in Grab Naville 4 problematisch gewesen. |
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Naville 3
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Lage: nördlich des Ambulatoriums, östlich von Naville 4;
ergraben von Naville
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Schachtgrab einer Frau. Der Ausbau erfolgte
hauptsächlich mit Ziegeln, weniger mit Kalkstein. Anscheinend recht
hastig ausgeraubt, es fanden sich bei der Ausgrabung noch Metallstücke
im Grab. Die weiteren Funde bestanden aus Schmuck, Leinenbandagen, ein
Modellboot und Modellen von Kornspeichern (unten rechts
Yale YPM 6743),
Bäcker und Brauer (Brit. Mus. 40915; unten links).
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alle: Naville, I pl. 9
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Es wurden Teile einer Frauenmumie gefunden, allerdings
fehlten jegliche Hinweise auf einen Sarg. Füße und Hände der Mumie
waren zierlich, die Fingernägel mit Henna bemalt. Eine weitere Mumie
wurde im Schacht gefunden.
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Naville 4 |
Lage: nördlich des Ambulatoriums, östlich von Naville 5;
ergraben von Naville |
Ein aus Ziegeln ausgebautes Schachtgrab einer Frau. Es
war ausgeraubt und wurde wiederbenutzt. Enthalten hat es zum
Fundzeitpunkt noch einen monolithischen, unbeschrifteten
Kalksteinsarkophag der 11. Dynastie. |
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alle: Naville, I pl. 9
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Weitere Funde waren Schmuck, Modelle von Booten,
Kornkammern und Bäckereien. Von der Mumie waren noch Reste vorhanden.
Aufgrund des Schädels soll es eine Frau gewesen sein. |
Eine Stele der 18. Dynastie scheint zufällig ins Grab
gekommen zu sein. Eine Nachbestattung stammt aus der 20. Dynastie.
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Naville 5 |
Lage: nördlich des Ambulatoriums, im Westen; ergraben
von Naville |
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alle: Naville, I pl. 9
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rechte Dienerin, heute MFA
05.231
- © MFA
Boston
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Schachtgrab einer recht jungen Frau. Das Grab war mit
einem Verschlussstein verschlossen auf dem sich der Deckel eines etwas
kleineren Kalksteinsarkophag fand.
Weitere Funde waren Holzmodelle wie: Boote, Kornkammer,
Bäckerei, Soldaten und Dienerinnenfiguren mit Körben auf dem Kopf. Im
Schacht fand man einen Kopf und drei Vorderteile eines Rindes zwischen 2
Särgen der 21. Dynastie. Weitere Rinderknochen fanden sich im Raum. Die
nicht abgenutzten Hufe der Tiere sprechen lt. Thomas dafür, dass es
sich hier um heilige Tiere "Hathorkühe" gehandelt hat.
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Naville 6 |
Lage: nördlich des Ambulatoriums, östlich von Naville 3;
ergraben von Naville |
Ein unfertiges Schachtgrab ohne Funde. Wahrscheinlich
nicht benutzt worden.
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