Dagi (_Ag-j)

aktualisiert am: 05.09.2008


Das Grab des Dagi [1] liegt südlich des Aufweges vom Totentempel Mentuhotep Nebhepetres am Nordostabhang von Schech Abd el-Gurna.

Links neben der Bildmitte das Grab TT 103
 

Das Grab war bereits Lepsius [2] bekannt. Er beschreibt es [3] folgendermaßen:

An der Nordseite des Abd el Kurna-Hügels, an der Südseite des hinteren Assasifthales, ziemlich hoch am Felsen ist eine Grotte mit vielen koptischen Inschriften, u. a. auch einer griechischen, die sich auf den Athanasios, Erzbischof von Alexandria bezieht.
Nach hinten öffnet sich ein roher Gang, der immer roh war und in den Felsen hinunter in eine rohe Endkammer (Nr. 21 der Zeichnungen) führt, in der rechts, westlich ein schöner Sarkophag von feinem, weißen Kalkstein steht, ganz wie die beiden im Assasif [Nr. 14.15 S. 241/2] aus der 11ten oder 12ten Dyn.
Hier steht der Sarkophag frei im Felsen, aber mit vielem Schutte umgeben; er ist von außen skulpiert, innen trägt er oben herum die Namen des rx nswt dAgj [Anm.: Lepsius gibt hier die Hieroglyphen wieder), darunter sind die gewöhnlichen Geräte dargestellt mit ihren hieratisch beigeschriebenen Namen, darunter hieratische Inschriften, Anrufungen und Opferlisten.
Es scheint, daß die Gräber jener Zeit fast immer roh waren und nur der Sarkophag schön gehauen und beschrieben war.

 

Bei einer Untersuchung des Grabes entdeckte Maspero [4] im Eingangsbereich eine koptische Kirche. Zu ihr gehören wohl die von Lepsius bereits erwähnten Inschriften.

Inzwischen stellt sich eine Grabbeschreibung etwas anders dar. Das Grab ist nicht nur eine rohe Grotte. Ihm vorgelagert befindet sich eine 33 m breite Pfeiler-Querhalle, in deren Mitte sich der Grabeingang befindet.

Five Theban Tombs, pl. XXIX
 

Davies [5] berichtet von Grabungen Lord Carnavons im Winter 1907-08. Hierbei wurden im Eingangsbereich beschriftete Blöcke gefunden. Das Grab war demnach nicht, wie von Lepsius beschrieben, immer ein roh behauener Fels gewesen. Untersuchungen von Davies und Winlock im Januar 1912 brachten weitere Reliefs zutage. Sie entstammen der Pfeilerhalle und werden auf eigenen Seiten dargestellt.

 


1  Grab Nummer: TT 103 = MMA Nr. 807 = Lepsius 21

2  dieser war 1844-45 in Theben

3  Lepsius, Karl Richard: Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien : nach den Zeichnungen der von Seiner Majestät dem Könige von Preussen Friedrich Wilhelm IV. nach diesen Ländern gesendeten und in den Jahren 1842-1845 ausgeführten wissenschaftlichen Expedition. Berlin [1849 - 1859]. Text III, S. 251

4  1883

5  Davies, Norman de Garis: Five Theban Tombs,  being those of Mentuherkhepereshef, User, Daga, Nehemawäy and Tati. 1913, p. 28

 

 

Dagi

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