Ein paar Felsen östlich der Insel Agilkia, dem heutigen Standort des
Philaetempels, sind unter dem Namen Konosso bekannt. |
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Konosso 1843/44 von Philae aus gesehen;
Ansicht aus: LD Taf. I, 103 oben
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Die Situation von Konosso gleicht nicht mehr
dem obigen Bild. Heute sind die Felsen mit ihren Graffiti unter dem
aufgestauten Wasser des alten Stausees verschwunden. Die Literatur
überliefert etwas zu den Inschriften.
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Aus der Zeit Mentuhotep Nebhepetres stammen zwei Inschriften.
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Beide zeigen eine ithyphallische Figur in der Mitte. Das eine
Graffiti zeigt hinter der ithyphallischen Figur die Göttin Satis und vor ihr den Gott Chnum. Satis wird als Herrin
von Elephantine angesprochen, Chnum als Herr des Kataraktgebietes.
Die ithyphallische Figur wird nicht mit Namen genannt. Eine
Datierung ergibt sich durch die obere Inschriftenzeile, die den
Namen Mentuhotep Nebhepetres nennt. Nebhepetre findet sich in der
frühen Schreibweise, der
Form vor der Reichseinigung.
Die zweite Inschrift (weiter unten) zeigt ebenfalls in der Mitte eine
ithyphallische Figur. Diesmal umrahmt von Neith und Month. Beiden
Graffiti ist gleich, dass die äußeren Götter die Mittlere im
Kopfbereich berühren (wollen). |
Habachi, Monuments pl. XIV [1]
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Um wen handelt es sich bei der
ithyphallischen Darstellung? Betrachten wir uns die Abbildungen
genauer.
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Das Graffiti rechts nennt uns in der Randbeischrift hinter dem Gott den
Namen Chnum. Der volle Text lautet: Worte zu sprechen durch Chnum
für Satis, Herrin von Elephantine: Anvertrauen an ihn: Macht, Sieg
.... Inschrift und Abbildung benennen hier den Gott.
Hinter der Göttin nennt die
Randinschrift den Namen Satis in dem Text: Worte zu sprechen
durch Satis, Herrin von Elephantine, für Chnum, Herr des
Kataraktgebietes: Anvertrauen .... Die Göttin ist ohne Attribute
dargestellt, so dass wir den Namen auf sie beziehen können.
Analog dazu, sollte uns die obere Inschrift nun den Namen der
mittleren Figur nennen. Dort findet sich allerdings kein Göttername.
Lediglich eine Titulatur mit Königsnamen: Horus
NTrj-HDt, die
Beiden Herrinnen NTrj-HDt,
König von Ober- und Unterägypten Neb-hepet-Re Mentuhotep, [dem] Leben
[gegeben wird] wie Re ewiglich. Hierbei handelt es sich um die mittlere
Namensform Mentuhotep Nebhepetres, die er vor der Reichseinigung
benutzte. |
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Habachi , Monuments fig. 20
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Die untere Inschriftenzeile nimmt Bezug auf die obere und setzt dem
Namen folgendes hinzu: alle Fremdländer sind unter seinen Sandalen. |
Die obere und untere Inschriftenzeile verweist demnach nicht auf einen
Gott, sondern auf den König.
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Wie sieht es bei der nebenstehenden Darstellung aus? Die äußeren
Götter werden schon durch ihre Attribute ausgewiesen. Es handelt
sich um Month und Neith. Namen, die sich in den Anfängen der
Inschriftenkolumnen unterhalb der Gottheiten wiederfinden. Zu
erkennen ist noch: Worte zu sprechen durch Neith und
Worte zu sprechen durch Month. Die weiteren
Inschriften waren schon für Habachi nur noch vereinzelt lesbar, da
zu verwaschen. Den bildlichen Darstellungen der äußeren Figuren sind
zudem beide Namen beigegeben.
Auch unterhalb der mittleren Figur befindet sich eine Inschrift.
Zuerst die bildliche Darstellung von 9 Bögen, Synonym der
Fremdländer, darunter die Inschrift: alle Fremdländer sind unter
seinen Sandalen. Diese Inschrift ist somit identisch zu der
unteren Inschriftenzeile des linken Graffiti.
Oberhalb der Figur findet sich keine Inschrift, jedoch vor und
hinter ihm im Bereich vor den ihn umgebenden Gottheiten. Der
Inschriftenrichtung nach handelt es sich hierbei umGaben der
Gottheiten an die mittlere Figur. Die Inschrift vor Neith besagt:
sie gibt Leben für Mentuhotep. Vor Month steht: er gibt Leben
für Mentuhotep.
Dieser Mentuhotep ist nicht durch weitere Beinamen eindeutig als
Mentuhotep Nebhepetre benannt. Dies darf aber mit einiger Sicherheit
aus dem Vergleich mit der linken Inschrift geschlossen werden. |
Habachi , Monuments fig. 21
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Die Inschriften beider Graffiti weisen demnach die ithyphallische Figur
als König Mentuhotep aus.
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Warum wurde diese ungewöhnliche Form der
Darstellung des Königs gewählt? |
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