Der Thot-Berg

ein Bergheiligtum

last update: 05.09.2008

 

Hoch oben im thebanischen Westgebirge, auf einem Bergplateau befinden sich die Reste eines Ziegeltempels.

Blick über den Tempel auf den Nil
 

Die Bergebene liegt ca. 400 m über dem Nil. Von der Autostrasse zum Tal der Könige abzweigend, gelangt man nach einem gut 2 stündiger Fußmarsch in das Gebirge und zu dem 5 km von der nächsten befahrbaren Wüstenstrasse entfernten Tempel.

Dieser steht auf einem aus losen Steinen errichteten künstlichen Plateau. Ein Aufweg mit Rampe führt auf ihn zu. Deutlich sichtbar sind noch die Reste der beiden Tortürme.
Die Anlage wurde zufällig 1904 von Georg Schweinfurth entdeckt. Kurz darauf unternahm er eine Begehung des Geländes zusammen mit Gaston Maspero. 
Mehrere gefundene Inschriftenreste lösten eine Spekulation um die Datierung aus. Der Tempel wurde den Königen Amenemhat IV. (12. Dynastie), Mentuhotep III. (11. Dyn.), Hatschepsut (18. Dyn.) Tanutamon (25. Dyn.) und auch Necho II. (26. Dynastie) zugeschrieben. 
Die Fragmentfunde zweier Pavianstatuen gaben dem Berg den Namen Thot-Berg und man nahm an der Tempel sei dem Gott Thot geweiht. 
Petrie unternahm 1909 einen zweiwöchigen Survey zu dem Tempel und bestätigte mit weiteren Kartuschenfunden, die Zuweisung des Tempels an Mentuhotep Seanchkare. Außerdem entdeckte er westlich des Tempels die Reste eines weiteren Gebäudes (diese sind im obersten Bild - Bildmitte zu sehen), indem er eine Heb-Sed-Kapelle desselben Königs vermutete.
Jahrzehntelang verschwand der Tempel aus dem Interesse der Fachwelt. Erst 1995 beantragte eine ungarische Mission unter Leitung von Gyözö Vörös die Grabungskonzession für das Gelände.
In den Jahren 1995 -1998 wurde der Tempel von ihnen untersucht und dokumentiert.
 

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Literatur zum Thot-Berg
 

Sämtliche nichtgekennzeichneten Bilder sind ein Geschenk von L. Franke, der den mühevollen Aufstieg für mich unternahm.      Vielen Dank.
 

         mentuhotep.de                                                                                                                                     ©  E. Noppes