Das Wadi Schatt er-Rigale [1] liegt zwischen Edfu und
Kom Ombo, wenige Kilometer nördlich von
Gebel el-Silsile.
An der südlichen
Eingangsflanke findet man mehrere Graffiti aus der Zeit Mentuhotep Nebhepetres,
wovon zwei (Nr. 1 und 3 im Bild unten rechts)
den König selber zeigen. Das Dritte (Nr. 2 im Bild)
ist eine Sammlung von Graffiti verschiedener Beamter seiner Zeit.
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Blick in den Eingang des Wadis
(Nov. 2006)
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Lage der hier besprochenen Graffiti
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Warum ausgerechnet hier? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen.
Einmal wurde [2] im Wadi Schatt
er-Rigale der von Mentuhotep Nebhepetre bevorzugte braunviolette
Sandstein abgebaut, dessen Gesteinsqualität hier lediglich den Abbau
kleinerer Steinblöcke zuließ. Zum anderen gilt Schatt er-Rigale als
bevorzugtes Jagdgebiet unter Mentuhotep Nebhepetre [3].
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Aus welchem Grund auch immer, es entstanden hier zwei interessante
Graffiti die Mentuhotep zeigen.
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Eines [4] zeigt den König zusammen mit seiner
Mutter
JaH und einem
Antef-König.
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Zur Verdeutlichung eine Umzeichnung.
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Petrie: Season pl. XVI
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Die Beischriften sind knapp. Vor dem König steht sein Horusname Semataui
und sein Thronname Nebhepetre mit dem Wunsch: er lebe ewiglich. Die Frau
hinter ihm wird als die von ihm geliebte Königsmutter JaH
bezeichnet. Die anwesende Privatperson ist der königliche Siegler und
Schatzmeister $tj.
Die Interpretation der königlichen Figur vor Mentuhotep Nebhepetre ist
umstritten. Laut Beischrift ist es der geliebte Gottesvater, Sohn des Re
Antef, er lebe ewiglich. Der Begriff des Gottesvaters bezeichnet in der
Regel nicht den leiblichen Vater und Vorgänger eines Königs, sondern
dessen Schwiegervater oder einen Erzieher des Kronprinzen. Zudem ist es
ein Priestertitel. Schenkel [5] stellt mit Literaturangaben die
Interpretationen zu dieser Figur zusammen:
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- ein nubischer Vasall
- ein abgesetzter Vorgänger des Königs Nebhepetre
- ein Antef der (frühen) 11. Dynastie, der noch lebte
- ein Antef der (frühen) 11. Dynastie der bereits verstorben war
- einen Sohn und Erben Mentuhotep Nebhepetres
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Diese Interpretationen erscheinen mir zum Teil etwas abenteuerlich. Fakt
ist, alle drei Antefs vor Mentuhotep tragen den Titel Sohn des Re, alle
drei Antefs sollten bereits verstorben sein damit Mentuhotep an die Macht
kam. Die Frage wäre, wie ist der Titel des Gottesvaters zu verstehen? Nach
der Übersetzung der einschlägigen Wörterbücher - als Schwiegervater?
Dann müssten wir hier in erster Linie wohl den Vater seiner
Schwestergemahlin Neferu sehen? Deren Vater sollte aber auch sein Vater
sein. Warum sollte er den eigenen Vater aber nicht auch als solchen
bezeichnen? Oder sollen wir Gottesvater hier doch einfach mit dem
leiblichen Vater übersetzen?
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Ein weiteres Graffito [6] des Schatzmeisters $tj
zeigt uns Mentuhotep Nebhepetre. |
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Zu sehen ist lediglich $tj mit
dem bereits genannten Titel eines Schatzmeisters vor Mentuhotep Nebhepetre.
Dieser trägt hier nicht die Doppelkrone, sondern die weiße Krone Oberägyptens.
Zudem scheint er in einem Heb-Sed-Mantel abgebildet zu sein. Das Graffito datiert
auf Grund der Datumsangabe rechts in das Jahr 39.
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Gestermann, Kontinuität Abb. 3
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Auch seine Beamten hinterließen im Schatt er-Rigale
Inschriften. So zum Beispiel eine Ansammlung mehrerer Graffiti [7] die Winlock
abzeichnete. Hier werden u.a. die zeitgenössischen Beamten Dagi,
Meru, Meketre und Jajj genannt.
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Winlock, Rise and Fall, Pl. 39
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