Antef II. (Jnj-jtj.f)

 

last update: 05.09.2008

 
 
Eigenname: Jnj-jtj.f  mit Epitheta "der Große" / "der Starke" = Jnj-jtj.f  aA; zudem trägt er den Titel sA-Ra als Zusatz in der Kartusche
Horusname: WAH-anx
 

Zu Antef II. liegen erstmals zeitgenössische Belege vor.
Darauf macht er Angaben zu seiner Abstammung, so nennt er auf verschiedenen Denkmälern seine Mutter Neferu I. Als Vater wird Mentuhotep I. angenommen. Und zwar auf Grund einer postum gestifteten Sitzstatue Mentuhotep I. im Heqaib-Heiligtum, die die Inschrift jtj nTr.w Göttervater trägt. Dies nimmt man als Anhaltspunkt in ihm den Vater der folgenden zwei Regenten, Antef I. und Antef II., zu sehen.

Für Antef II. ist eine ungefähr 50-jährige Regierungszeit hinweg belegt.
Aus Elephantine stammen verschiedene Kapellen von ihm, Zeugen für ein Machtgebiet bis Assuan. Eine Privatstele aus Elkab berichtet für die Anfänge seiner Regierungszeit von einem Herrschaftsgebiet das die oberägyptischen Gaue 1 - 7 und den Raum Abydos erfasst. Dieses Gebiet erweiterte er erst um die Hauptstadt des 8. oberägyptischen Gaues Thinis. Später gelingt es ihm wohl seinen Machtbereich bis in den 10. oberägyptischen Gau auszuweiten.  Aus seiner Zeit gibt es mehrere biographische Inschriften von Beamten die über Geschehnisse seiner Zeit berichten. 
Die nebenstehende Säule aus Karnak [1] ist das älteste architektonische Zeugnis des Tempels von Karnak und erster Beleg des Gottes Amun.

Sein Grab befindet sich ebenfalls im thebanischen Friedhof El-Tarif. Es ist das mittlere der drei Saff-Gräber, das man heute Saff el Kisasija nennt. Dieses Grab taucht auch im Papyrus Abbott aus der 20. Dynastie auf. Hier wird von Kontrollen berichtet die eine Kommission gegen Grabräuberei durchführte. Das Grab lässt sich mit einem im Papyrus beschriebenen Grab gut identifizieren - wegen seiner Grabstele die Darstellungen von Hunden mit lybischen Namen zeigt. 

 

Antef-Säule aus Karnak
Foto: K. H. Leser
 

Als Nachfolger und Sohn belegen die Grabstelen des *Tj [2] und @nwn [3] Antef III., den sie explizit als Sohn Antef II. anführen. Da Antef III. mehrfach seine Mutter Neferu II. nennt dürfen wir in ihr eine Gattin Antef II. sehen.
 
An Bauten Antef II. sind neben dem Hinweis auf einen Bau in Karnak, den uns die Säule liefert, zwei Bauten aus dem Satet-Tempel auf Elephantine bekannt. Sowie das Saff el-Kisasija, sein Grab.
 

1 heute im Museum in Luxor

2 London BM 100 (614), Umzeichnung der Stele in: Scott-Moncrieff, Philip David: Hieroglyphic texts from Egyptian stelae etc. in the British Museum. Part I. London 1911 pl. 49-50

3 Kairo JE 36346; Übersetzung bei Wolfgang Schenkel: Memphis - Herakleopolis - Theben. Die epigraphischen Zeugnisse der 7.-11. Dynastie Ägyptens. Wiesbaden 1965 S. 228-230

 

 

 
 

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