Zudem befinden sich in diesem Friedhof drei große Grabanlagen die den
Antef-Herrschern (-Königen) zugeschrieben werden. Es handelt sich bei der
südlichsten Grabanlage Saff el-Dawaba wahrscheinlich um das Grab Antef I.
[4].
Die Zuweisung des Mittleren, Saff el-Kisasija genannten Grabes, an Antef
II. geschieht über die dort gefundene Grabstele, die sog.
"Hundestele", und der Beschreibung im Papyrus Abbott. Das
dritte Grab,
Saff el Baqar, ist zeitlich nach Saff el-Kisasija entstanden und wird
Antef III. zugewiesen [5].
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Von ihnen wurden 250 Gräber auf diesem Friedhof gefunden. Schätzungsweise
hatte der Friedhof ehemals zwischen 300 und 400 Saffgräber [8].
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Die Gräber gehörten den hohen Beamten der Zeit vor der Reichseinigung
unter Mentuhotep Nebhepetre. Vereinzelt
werden noch unter Mentuhotep III. "Vornehme" hier beigesetzt.
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Im südwestlichen Teil des Friedhofes sind Gräber einer "ärmeren
Bevölkerungsschicht" bis in die 12. Dynastie hinein zu finden.
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Deir el-Bahri
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Mentuhotep Nebhepetre verlegt nicht nur sein eigenes Grab vom
traditionellen Friedhof seiner Ahnen weg. Mit ihm verlegt
sein Hofstaat die Gräber nach Deir el-Bahri.
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Der dortige, in älterer Literatur sog. Mentuhotep-Friedhof entstand nach der Reichseinigung. Er
erstreckt sich von Deir el-Bahri aus entlang des Aufweges seines
Totentempels. Im Norden und Süden, also im Asasif, in Deir el-Bahri
und in Schech abd el-Gurna, finden sich die Gräber seines Hofstaates -
ausgerichtet auf den 80 m breiten Aufweg der vom Fruchtland her kommend
zum Totentempel führt.
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Diese Gräber sind nun Saff- und Korridorgräber mit einem mittigen
Eingang in das Grabinnere. Die Wände der Kammern wurden mit Kalksteinplatten
ausgekleidet, die man mit farbigem Relief oder Malereien verzierte. Die Böden und
Decken wurden mit Sandstein ausgelegt oder abgehangen.
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Der Mentuhotep-Friedhof zählt ca. 40 Gräber dieses Typus.
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Die Nordwand von Deir el-Bahri mit
den MR-Gräbern
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Hier wurde 1923 auch das Massengrab von 60 Soldaten gefunden, das in
das frühe Mittlere Reich datiert wird. Die Soldaten waren nur einfach
balsamiert, lediglich 2 oder 3 lagen in einem Sarg. In ihren Körpern
steckten zum Teil noch Pfeile. Gerne wird hier darüber spekuliert ob
es sich um Soldaten handelte, die während eines bedeutenden Kampfes
innerhalb der Reichseinigung starben. Dies wäre eine Erklärung für
diese ehrenvolle Bestattung in der Nähe des Königs.
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Leider lässt sich dies nicht belegen.
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Auf einem niedrigen Bergrücken, südlich des Mentuhotep Tempels liegt
der "Priests' Cemetrery 201 - 19", ein kleiner
Familienfriedhof der 12. bis 13. Dynastie. |
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Der in älterer Literatur sog. Mentuhotep IV oder V-Friedhof ist unvollendet.
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Winlock
entdeckte 1914 eine unvollendete Parallele zum Totentempel Mentuhotep
Nebhepetres in einem benachbarten Felsenkessel zwischen Schech abd
el-Gurna und Gurnet Murai.
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Er schrieb diese Anlage Mentuhotep V. [9] zu, obwohl
auch ein Grab Mentuhotep IV. noch fehlte.
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In der Vorbereitung für diese Grabanlage waren enorme Abarbeitungs-
und Aufschüttungsmaßnahmen im Gebiet des Aufweges [10] nötig gewesen.
Vom Tempel selber wurde eine Grabkammer im Felsboden der Terrasse
gefunden. Weder Tempel, noch Pyramide wurden im Bau begonnen.
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Die zu dieser Grabanlage gehörigen Beamtengräber bleiben zum
größten Teil unvollendet. Steindorff - Wolf erklären dies mit dem
Dynastienwechsel.
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Anders sieht dies Dorothea Arnold [11], sie weißt diesen Tempel
Amenemhet I. zu und erklärt seine Unvollendung mit der
Aufgabe Thebens als Regierungssitz zugunsten von JTj-tAwj.
Er verlegte mit dem Regierungssitz auch seine Grabanlage und die
seiner Beamten nach Norden - zum neuen Regierungssitz.
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