Die allgemeinen Merkmale dieser Gräber wurden bereits unter "Saff-Gräber"
angesprochen.
Deutlich unterscheiden sich die Saff-Gräber des Mittleren Reiches von denen des frühen Neuen Reiches. Die
unterscheidenden Merkmale sollen hier aufgeführt werden. |
Die Pfeiler der Saff-Gräber im Mittleren Reich haben einen rechteckigen
Grundriss und nach aussen geböschte Fassaden. Während im frühen Neuen
Reich die Pfeilerwände gerade und die Pfeiler quadratisch sind. |
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Aussenfront von MMA 1120 aus dem Mittleren
Reich, deutlich zu sehen die geböschten Pfeilerwände
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Hier die Fassade des Grabes von Hapuseneb (TT 67) ein
Zeitgenosse Hatschepsuts. Deutlich zu sehen sind die geraden, im
Querschnitt eher quadratischen Pfeiler.
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Der rechteckige Pfeilerquerschnitt ist bei
Dagi (TT 103) ziemlich extrem.
Hier wurde, auf Grund der Gesteinsqualität, die Böschung und Tiefe der
Pfeiler zum Teil durch Aufmauerungen von Ziegeln vor dem Fels erreicht. |
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Fassade des Dagi (TT 103)
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Nur bei den "Königsgräbern" von El-Tarif ist diese Pfeilerreihe
zweireihig. In der Regel befindet sich direkt hinter der Pfeilerreihe
ein Pfeilergang |
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Die Decke oder Raumhöhe des dahinterliegenden Pfeilerganges ist im Mittleren Reich mit der Höhe der Durchgänge identisch.
Dies bedeutet, der Durchgang schließt mit der Decke glatt ab. Im linken
Bild des Grabes MMA 1120 deutlich zu sehen.
Anders im frühen Neuen Reich. Hier liegt die Decke etwas höher als die Interkolumnien
[1].
Deutlich ist dies zu sehen auf dem rechten unteren Bild wo über den
Durchgängen noch ein Absatz, architravähnlich unter der Decke verläuft. |
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MMA 1120
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TT 67 - Hapuseneb
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Während im Mittleren Reich die Durchgänge zwischen den Pfeilern der
Fassade frei sind, finden wir im frühen Neuen Reich die Interkolumnien
geschlossen. Entweder komplett, oder so dass lediglich ein Fenster im
oberen Bereich der Interkolumnie frei bleibt. Dies kann durch eine
nachträgliche Vermauerung der Durchgänge geschehen (siehe Hapuseneb [2])
oder durch stehen lassen des Felsens (so zum Beispiel in TT 71 -
Senenmut) |
Mehrfach sind diese Interkolumnienwände und auch die Pfeilerfassade mit einer Nischendarstellung
ausgearbeitet. Besonders gut ist dies noch beim Grab TT 131 des Useramun
zu sehen. Aber auch die Gräber TT 67 des Hapuseneb und TT 71 des
Senenmut weisen eine Nischengliederung der Interkolumnienwände auf. |
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TT 131, Grab des Useramun - Datierung:
Ahmose bis Thutmosis III.
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Mittig zum Pfeilergang und der Fassade liegt ein Korridor, auch Tiefgang genannt. Im Mittleren Reich hat dieser Korridor ein Breite von ca. 2 m
[3].
In den Saff-Gräbern des frühen Neuen Reiches ist er schmäler. |
Der Übergang vom Pfeilergang in den Korridor ist unterschiedlich gearbeitet. |
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Während im Mittleren Reich ein offener, unverbauter Übergang zum Korridor vorhanden
ist, verengt sich im frühen Neuen Reich der Durchgang durch eine
Türkammer [4].
Diese wird bei neuen Gräbern direkt aus
dem anstehenden Fels gearbeitet.
Bei den aus dem
Mittleren Reich wiederverwendeten Gräbern wird sie mit Ziegeln eingebaut. Nach dem
Verputzen der
Wände waren diese nicht mehr zu sehen und unterschieden sich nicht von
aus Stein gearbeiteten Türkammern. |
MMA
1121 |
Drei Formen des Überganges Pfeilergang -
Korridor |
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-485- nach Kampp
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TT 67 - Hapuseneb
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Der Korridor führt zur Kultkammer, welche im Mittleren Reich ein
quadratischer Raum ist. Diese Raumform ist im frühen Neuen Reich nicht mehr
zwingend gegeben. Die Kultkammern können nun auch längs- oder
quer-rechteckig sein |
Die frühesten Saff-Gräber in El-Tarif haben im Kultraum lediglich einen
Pfeiler. Doch bereits vor der Reichseinigung ändert sich das und die Kultkammer erhält
zwei Pfeiler. In der Zeit nach dem der Friedhof nach Deir el-Bahri und
ins Asasif wechselte haben die Kultkammern ersteinmal keine Pfeiler
mehr.
Im frühen Neuen Reich nimmt die Pfeiler- nun auch Säulenzahl je
nach Raumgröße zu. |
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Kultkammer W 4 mit 2 Pfeilern in Saff
el-Dawaba; Arnold, El-Tarif Tf. 13 b
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Der Grabschacht zweigt im Mittleren Reich in der Regel von der Kultkammer
ab. Als schräger Gang, oder senkrechter Schacht führt er zur Grabkammer.
Das frühe Neue Reich verlegt die Bestattung meist in den Vorhof des
Grabes. |
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Die Dekoration |
Die Wände der Gräber wurden oft nur roh aus dem schlecht zu bearbeitenden
Gestein [5]
geschlagen und mit einem weißen, scheinbar unbemalten Lehmputz geglättet
[6].
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Die frühen Saff-Gräber waren undekoriert, lediglich
weiß geputzt und mit Stelen versehen. Die Königsgräber in El-Tarif hatten
einen Fries aus Grabkegel über der Pfeilerfassade. Diese waren rot
bemalt [7] und hoben sich somit gut von der weiß verputzten Fassade ab. Die
Grabkegel der 11. Dynastie waren noch unverziert. Später trugen sie die
Namen der Grabinhaber und Titel.
Die Grabkegel waren wahrscheinlich in eine Fassadenaufmauerung aus
Ziegel eingebracht. Diese Aufmauerungen lassen sich heute nur noch
vereinzelt an den Gräbern nachweisen. |
Ab Antef III. [8] erhalten die Gräber dekorierte Wandverkleidungen und ab Mentuhotep Nebhepetre können sie mit
Wandmalereien ausgestattet werden. Qualitativ hochwertiger sind
reliefierte Kalksteinverkleidungen der Wände wie sie zum Beispiel bei
Dagi (TT 103) und den Korridorgräbern gefunden wurden. |
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